Einkaufen am Samstag – nicht der übliche Weg
Der Tag hätte weitaus besser beginnen. Ich bin nach Duisburg gefahren, da eine Arbeitskollegin verstorben ist und dort die Beerdigung stattfinden soll. Die Fahrplanauskunft schlug mir eine Verbindung vor, dass ich mit der U-Bahn von Düsseldorf zum Duisburger Friedhof fahre. Mit der U-Bahn bin ich an meinem Arbeitsplatz vorbei gefahren. Die Fahrt mit der U-Bahn war ein Kontrastprogramm zur anschließenden Beerdigung.
Die U79 war voll mit Mädchen und jungen Frauen, die im Manga- oder Anime-Style verkleidet waren inklusive Plastikbusen, Safety Pants, Blasenentzündungserfahrungen und violette Fuchsschwänze. Die halbe Manga-Welt stieg an der Messer aus, dort findet an dem Wochenende die Japan- & Anime-Expo statt. Für mich ein befremdliches Bild.
Trauerfeier für eine Arbeitskollegin
Der Friedhof am Sternbuschweg in Duisburg ist ein schöner Friedhof. Die Kapelle wirkt sehr imposant, die Trauerfeier fand jedoch unter freiem Himmel statt. Die Arbeitskollegin ist nur 48 Jahre alt geworden. Sie war krank und hat ihre Trauerfeier mitgestalten können. Ihr Wunsch war, dass keine Trauerkleidung getragen wird und dass der Weg von der Trauerfeier zum Grab musikalisch untermalt wird. So trug ein Mann, ich schätze, es war der Bestatter, einen Ghetto-Blaster, und gespielt wurde von Monty Python „Always Look on the Bright Side of Life“. Es war eine würdevolle Trauerfeier und irgendwie passt eine solche Aussage nicht zu einer Beerdigung, aber es war eine schöne Beerdigung.
Nach der Trauerfeier machte ich mich auf dem Weg zum Hauptbahnhof Duisburg, da ich geplant hatte noch nach Essen zum fahren. Auf meinem Fußweg kam ich an einer Filiale von Aldi Süd vorbei. Seit zwei Wochen hat der südliche Aldi die vier Biere des alkoholfreien Craft-Brauern UWE im Angebot.
UWE unter Wert verkauft
Vor knapp drei Wochen habe ich bei About Drinks gelesen, dass Aldi begrenzt die UWEs ins Sortiment aufnimmt. Ich war skeptisch. Für die Macher:innen von UWE habe ich mich gefreut, aber ich war skeptisch, ob das vom „typischen Aldi-Kunden“ angenommen wird. Extra für Aldi wurde UWE erstmalig in 0,33er-Dosen abgefüllt und der Preis pro Dose sollte 1,49 Euro betragen. 1,49 Euro? Das war für mich ein Kampfpreis, kostet eine 0,33er-Flasche sonst einen Euro mehr.
Heute beim Aldi habe ich sehen müssen, dass die Dosen in großer Menge vorhanden gewesen sind und der Preis, passend zur 0,33er-Dose, um 33 Prozent auf 0,99 Euro gesenkt worden ist. Mir tut es leid, aber ich hoffe, es ist ein schleppender Verkauf ausschließlich in dieser Filiale. Jedoch befürchte ich etwas anderes. 99 Cent für Craft-Beer. Ich behaupte, hier wird ein gutes Produkt deutlich unterm Wert verkauft. Das finde ich bedauerlich.
Ebenfalls beim Aldi habe ich Joy-Beer gesehen. Das alkoholfreie Bier mit einem Vitamin- und Proteinanteil.
Licht und Schatten der Bierothek
Der Hauptbahnhof Duisburg war nicht mehr weit und ich steuerte mein nächstes Ziel an. Zur Bierothek im Einkaufszentrum Limbecker Platz wollte ich. Martina und Markus, die Betreiber des kleinen Flaschen-Shops im Untergeschoss, haben neues alkoholfreies Bier im Sortiment und legten es mir zurück. Biere von Anders Ale, Munich Brew Mafia, Habschaft & Co. und Truebrew. Ich habe den letzten 8er-Träger aus der Filiale erhalten. In diesem war das für mich reservierte Bier zusammengepackt.
Ich bin ja kein großer Freund der Bierothek. Besonders wenn man sich ausschließlich für das alkoholfreie Sortiment interessiert. Von den 47 alkoholfreien Bieren (inklusive Fassbrausen, Hopfenlimonade und Brauereipaketen inkl. alkoholhaltigen Bieren) sind 18 nicht lieferbar. Leider keine Ausnahme. Es sind auch Biere dabei, die es seit Monaten nicht zu kaufen gibt, unter anderem von Browar Pinta aus Polen. Bei mir entsteht der Eindruck, dass man lieblos mit der Thematik umgeht. Ich finde es fahrlässig, wenn man sieht, dass die Verkaufszahlen alkoholfreier Bier stetig steigen. Meinen persönlicher Kontakt mit der Zentrale könnte man optimieren 😉
Aber: Dann gibt es Martina und Markus von der Bierothek-Filiale vom Limbecker Platz in Essen: tolle Beratung, super sympathisch und immer ein Gewinn mit beiden über Bier zu plaudern. Beide haben stets großes Interesse für alles, was nur ansatzweise mit Bier zu tun hat und so eine große Offenheit. Sie sind die positive Seite der Bierothek.
Die Heimfahrt nach Wuppertal gestaltete ich mir dekadent. Seit dem Hochwasser gibt es keine Schienenverbindung zwischen Essen und Wuppertal und man fährt die Strecke mit dem Bus, dem sogenannten Schienenersatzverkehr. Das ist sehr zeitaufwändig. So habe ich mir eine Fahrkarte für den ICE von Essen nach Düsseldorf gekauft. Mit meiner BahnCard 50 war es dann doch recht günstig.
So freue ich mich nun die Biere zu verkosten.