Besuch in London bei Brewdog AF

Vor einigen Wochen hat mich Jochen auf einen alkoholfreien Pub in London hingewiesen. Ich hatte es fast vermutet, aber in dem Artikel, den mir Jochen zugeschickt hat, stand, dass BrewDog dahinter steckt. Davon berichtete ich meiner Nichte Sarah und drei Wochen später sind wir in London angekommen.

Der Pub BrewDog AF ist direkt an der Underground-Station Old Street und an der Tür wird man hingewiesen, dass man einen alkoholfreien Pub betritt.

Im Vergleich zu einem traditionellen Pub ist dieser sehr hell und modern eingerichtet. Es erinnert an Industriedesign und die Sitzmöbel könnten einem amerikanischen Diner entstammen. Die aktuelle Bierkarte ist in einem Klemmbrett befestigt und die Biere sind jeweils mit kurzen Stichworten erklärt. Die Speisekarte ist klein und übersichtlich. Bemerkenswert finde ich, dass die Speisen auch vegan angeboten werden. Hinter dem Tresen findet man insgesamt 15 Zapfen, von denen sind 14 aktiv.

In Irland habe ich es sehr zu schätzen gewusst, dass die Wirte den Gästen einen kleinen Schluck Bier zum probieren gegeben haben. Hier ist es auch so. Eine große Entscheidungshilfe und man muss nicht Gefahr laufen, dass man ein Glas austrinken muss, obwohl es einem nicht schmeckt. Getestet habe ich vorab das „Peach & Passionfruit Popsicle Parade“, eine Berliner Weiße, und das „Citra“ von Big Drop. Berliner Weiße ist halt eine Berliner Weiße und in all den Jahren hat sich mein Geschmack in dieser Richtung nicht verändert. Ich mag es nicht. So habe ich mich für das IPA von Big Drop entschieden. Das nenne ich mal eine Hopfenbombe. Sarah hatte von BrewDog das „Hazy AF“, die alkoholfreie Variante von „Hazy Jane“. Ihr schmeckte es, für mich war es zu wässrig.

Von dem „Citra“ war ich ja schon beeindruckt und dachte, da kann nichts mehr kommen. Jedoch bestellte ich von Big Drop den „Hazelnut-Porter“ und war mehr als begeistert. Der Geruch erinnerte mich an Nougat, vielleicht sogar an Nutella. Die Haselnuss war vom ersten Schluck an präsent und wurde nie zu intensiv. Ich habe mich kundig gemacht, dieses Bier gibt es nicht in Deutschland zu kaufen und so überlege ich nun, ob ich es mir aus Großbritannien kommen lasse. Ein geiler Scheiß.

Später tranken wir von BrewDog das „Nanny State“ und das „Small Batch Lager“ und von Thornbird das „Zero Five“. Mir persönlich waren die alle etwas laff und bestätigen die Vorurteile gegen die alkoholfreie Biere ankämpfen. Es fehlte leider an Geschmack.

Dem Essen fehlt aber kein Geschmack. Sarah und ich hatten jeweils einen Beyond Burger und waren angetan. Ich esse mittlerweile recht wenig Fleisch, auf den Geschmack von Fleisch möchte ich aber nicht verzichten. Also von einem typischen Vegetarier bin ich weit entfernt 😉 Aber wenn ich nicht vorher gewusst hätte, was ich bestellt habe, wäre ich sicher davon ausgegangen Fleisch zu essen.

Wenn man mir zwei Monate zuvor gesagt hätte, ich würde einen Pub besuchen, der nur alkoholfreies Bier aus dem Fass anbietet, hätte ich das nie geglaubt. Wenn man so wie ich sehr gerne Bier getrunken hat und nun auf Alkohol verzichten sollte, dann ist BrewDog AF ein wunderbarer Ort. Der Barkeeper erzählte uns, dass alle Biere sehr frisch sind. Nach kurzer Zeit war das Bier ausverkauft und es musste neu produziert werden.

Am Folgetag konnten wir uns nur von einem Gebäude zum nächsten retten, da der Sturm Dennis (in Deutschland Viktoria genannt) jede Freude eines Stadturlaubs genommen hat. Wir sind aber an einer weiteren Bar vom BrewDog vorbeigekommen und kehrten dort ein. Das war aber ein konventioneller Pub und auch dort baten die Strategen alkoholfreies Bier aus dem Fass an. Dort bekam ich den „Wake Up Call“ von Brewdog, einem alkoholfreien Coffee Stout. Ich habe das eine oder andere mal intensiv probiert, ob es sich nicht doch um alkoholhaltiges Bier handelt. Aber alle AF-Biere haben maximal 0,5 % Alkohol. Es ist absolut irre, was die schottische Brauerei produziert.

So viel von London habe ich nun nicht gesehen, aber mir kam es zu groß vor. Jedoch ist das definitiv nicht mein letzter Besuch in der englischen Hauptstadt gewesen, diesen Pub muss ich wieder besuchen.