Griechenland  – Urlaub für alle Sinne

Ja, ich gebe zu, dieser Artikel ist etwas lang geworden. Bier ist hier nicht im Mittelpunkt, aber der Urlaub hatte einiges zu bieten. Der erste gemeinsame Urlaub seit dem Beginn der Pandemie. Beim vorherigen Arbeitgeber meiner Frau war eine vorausschauende Urlaubsplanung nicht mehr möglich und wir bekamen unsere Urlaube nicht mehr übereinander.

Durch immer mehr Griechen im Freundeskreis meiner Frau wurde ihr Wunsch immer größer in Griechenland Urlaub zu machen. Die griechische Bierszene kenne ich nicht sonderlich gut. Ein ehemaliges Brautpaar, Patricia und Marco, hat mir mal alkoholfreies Bier aus Griechenland mitgebracht. Mythos und Virginia. Viel mehr kannte ich von dort nicht. Von den alkoholhaltigen Bieren kannte ich Mythos und Fix, aber beeindruckt haben sie mich nicht. 

Athen

Am 05. September 2023 flog uns Eurowings nach Athen. Dort konnten wir recht zentral ein Hotel beziehen. Zentral bedeutet nicht immer schön und zwei Häuser weiter saßen zu jeder Uhrzeit Menschen im Hauseingang, die sich offensichtlich diverse Arten von Drogen reingepfiffen haben. Ich habe noch immer den jungen Mann vor Augen, dünn und mit eingefallenen Wangen, der zusammengekauert im besagten Hauseingang saß und fror. An dem Tag war es heiß und schwül.

Wir sind abends gelandet und gingen spazieren. Im Dunkeln sah die Gegend so schlimm aus, die Ernüchterung kam bei Tageslicht.. In einem Imbiss haben wir uns hingesetzt und eine Kleinigkeit gegessen. Auf der Karte sah ich alkoholfreies Bier, was sie aber nicht vorrätig war. 

Zur Ernährung allgemein: mir war im Vorfeld klar, dass fleischfrei schwierig wird, aber selbst beim Salat musste man das Fleisch abbestellen.

Im Café vom Akropolis-Museum habe ich meinen ersten Espresso in Griechenland getrunken. Und von da an hatte ich Respekt vor dem Getränk. Ich habe freiwillig Zucker in den Espresso geschüttet, was ich sonst nie mache. Ich bin mir sogar sicher, wenn ich auf dem heimischen Friedhof ein paar Tropfen verschüttet hätte, hätte es eine Zombie-Apokalypse geben.

Meine erste Begegnung mit griechischem alkoholfreien Bier hatte ich am Folgetag im Hard Rock Café. Dort bekam ich das Fix Άνευ (Anef) und mir gefiel es gut. Ein solides Lager. Nicht mehr und nicht weniger. Aber hopfig ist es und ich habe mich gefreut, wenn ich es bestellen konnte. Anfangs musste ich mich an die Trinktemperatur gewöhnen, denn das Bier wird schon sehr kalt serviert. 

An diesem Abend wanderten wir noch zur Barley Cargo Bar. Auf dem Weg dorthin erlebten wir einen wolkenbruchartigen Regenguss und waren dort nass angekommen. Aber der Weg hat sich gelohnt. Auf mehreren Seiten war die Bierkarte abgedruckt. Arial, Schriftgröße 8. Die Bar macht damit Werbung, dass sie 500 Biersorten vorrätig haben. Auf der vorletzten Seite der Bierkarte waren die alkoholfreien Biere aufgeführt. Immerhin fünf Stück. Drei aus Deutschland (Clausthaler, Warsteiner, Weihenstephan) und zwei griechische Biere. Diese beiden Biere habe ich auch getrunken. Das Ikariotissa Alcohol Free und das Voreia Low Alcohol (das hat jedoch 0,8 % Alkohol). Zwei Pale Ales, die durchaus trinkbar sind. Beide recht hopfig. 

Der Folgetag stand ganz im Zeichen der Akropolis. Wir hatten im Vorfeld Kombi-Tickets gekauft, mit der wir fünf Attraktionen aufsuchen konnten. Kurz vor der Ankunft in Athen bekam ich eine Mail von dem Veranstalter, der eine verbindliche Uhrzeit genannt haben wollte, wann wir uns die Akropolis ansehen wollten. Zum genannten Zeitpunkt waren wir an der Akropolis und mussten dort feststellen, dass sich niemand für einen Time-Slot interessiert hat. Wir haben uns in der einen Menschenschlange vor dem Eingang eingereiht und kamen nach ungefähr 45 Minuten auf das Gelände.

Ich fand erschreckend, was ich dort gesehen habe. Der Besuch der Akropolis, ein Paradebeispiel, was Massentourismus bedeutet. Neben den Individualtouristen sind auch Ausflugsgruppen von diversen Kreuzfahrtschiffen durch den Park geschoben worden. Teilweise konnte man sich nur mit Trippelschritten fortbewegen und man durfte keine Angst vor Corona-Ansteckungen haben.

Die Akropolis selbst ist schon ein imposantes Gebäude, und man kann sich vorstellen, wie sie damals gewirkt hat. Neben dem Massentourismus ist mir aber auch noch aufgefallen, Dass ich in den letzten Jahren die Art und Weise, wie man Fotos macht geändert hat. Hat man vor 15 oder 20 Jahren die Sehenswürdigkeit fotografiert, ist es nun wichtig, wie man vor so einer posiert. Entweder hat man sich von anderen Leuten fotografieren lassen oder man war selbst mit einer Selfie-Stange aktiv.

Zufrieden bin ich die Akropolis gesehen zu haben, aber ein weiteres Mal muss ich sie nicht haben. Die Menschenmassen fand ich erschreckend. Wenn ich bedenke, dass im September nicht mehr so viele Touristen unterwegs sind, möchte ich mir nicht vorstellen, wie viele Touristen im Hochsommer Athen besucht haben.

Abends auf dem Heimweg zum Hotel sind wir noch in einem der Minimärkte gegangen und dort bekam ich von Fix den alkoholfreien Radler zu kaufen. Nicht gut, aber auch nicht schlecht, halt ein Bier mit Limonade.

13 Stunden Flughafen

Am Freitag, 8. September 2023, ließe wir uns morgens um 7:00 Uhr vom Hotel abholen und wurden mit einem Taxi zum Flughafen gebracht. Um 9:45 Uhr sollte unser Flug mit Olympic Airways nach Ioannina gehen. Dort hätten wir dann einen Mietwagen in Empfang genommen und wären nach Kalambaka gefahren.

Pünktlich wurde zum Boarding aufgerufen und wir wurden da noch in den Transportbus gelassen. Aus diesem wurden wir dann vor der Abfahrt wieder herausgeholt, denn der Flug wurde aufgrund von Witterung in Ioannina abgesagt. Wir wurden auf einen späteren Flug der Gesellschaft nach Ioannina umgebucht und jeder von uns bekam einen Verzehrgutschein in Höhe von 8.- Euro zugesprochen. Nach knapp drei Stunden Wartezeit stand das Boarding für den neuen Flug an. Alles sah nach einem pünktlichen Abflug aus, aber dann mussten wir uns wieder in Geduld üben und der Flug wurde dann abgesagt. Wir wurden auf den letzten Flug an diesem Tag nach Ioannina umgebucht und bekamen nun einen Verzehrgutschein von jeweils 18.- Euro zugesprochen. Nun war die Wartezeit länger, denn der Flieger sollte erst um 18:45 Uhr abheben. Aber was soll ich sagen? Auch beim dritten Versuch wiederholte sich alles. Uns wurde angeboten, unseren Flug auf den Folgetag zu verschieben und auf Kosten der Airline in Athen zu übernachten. Es fehlte aber das Vertrauen, dass der Transport dann wirklich funktionieren sollte. Wir haben darum gebeten, dass uns unser Gepäck ausgehändigt wird und wir sind zu den Schaltern den Mietwagenverleiher gegangen. Eine große Ernüchterung trat ein. Es war unheimlich schwierig einen Mietwagen zu bekommen, die Unternehmen waren fast alle ausgebucht. Bei Hertz wurden wir dann noch fündig: da konnten wir uns für zwei Tage einen Hyundai Kona ausleihen und durften für sage und schreibe 450.- € unsere Kreditkarte belasten lassen.

Unfreiwillig im Hochwasser

Auch wenn das Auto teuer gewesen ist, es war schon toll. Ich habe zwar keinen Führerschein, aber dieser Hyundai gefällt mir schon seit längerer Zeit. Wir machten uns auf den Weg in den Norden und ich war von der Qualität der griechischen Autobahnen begeistert. Für die Autobahnen darf man eine Gebühr bezahlen. Sie wird so entrichtet, dass auf der Autobahn Mautstationen eingerichtet sind und man dort bar oder mit Karte eine Gebühr entrichten konnte. Wie sich die Gebühr zusammensetzt, habe ich keine Ahnung. Einmal waren es 0,90 Euro und ein anderes Mal 3,45 Euro. An der letzten Mautstation freuten wir uns über die freundliche Frau in der Verkaufskabine, sie fragte, was unser Ziel sei und gab uns den Tipp, wir sollten uns an Karditza halten. Sie hat uns noch darüber informiert, auf was wir alles achten sollten. Wir wussten nicht, dass dieser Weg nach Karditsa ein Fehler sein kann.

Mit dieser Info und der Aussage unseres Navis fühlten wir uns auf einen guten Weg und wir hatten es bis zum Hotel auch nicht mehr weit. Ungefähr noch eine Stunde. Die Wege wurden kleiner und enger, haben aber dem wenig Bedeutung beigemessen. Und plötzlich endete die Straße, es war nur noch Wasser zu sehen. Wir fuhren zurück, nahmen einen anderen Weg und standen wieder vor Wasser. Das wiederholten wir einige Male mit vermeintlich immer anderen Abbiegungen. Wir versuchten aus dem Gebiet wieder heraus zu kommen, was aber nicht funktioniert hat. Wir haben uns im Hochwassergebiet festgesetzt.

Selbstverständlich haben wir in den Nachrichten verfolgt, dass es zentral in Griechenland zu Hochwasser gekommen ist. Wir wussten auch, dass wir das Hochwassergebiet auch Streifen werden. Aber die Aussage, dass wir uns an Karditza richten sollen, war ein Fehler. Da die Straßen nicht beleuchtet sind, konnten wir uns auch nur auf die Scheinwerfer des Autos verlassen und wir haben den Überblick verloren. Immer wieder wurden wir von Straßenhunden angekläfft und durfte feststellen, dass diese nicht immer freundlich mit dem Schwanz gewedelt haben. Als wir ein viertes Mal durch den kleinen Ort Kappas gefahren sind, haben wir an der dortigen Tankstelle angehalten. Es war 4:00 Uhr früh und das einzige Licht kam aus der Tankstelle, was aber eher wie eine Notbeleuchtung ausgesehen hat. Aus der Tankstelle kam ein älterer Mann heraus. Er trug ein weißes Poloshirt, das blutverschmiert war. Ein Anblick, der nicht dazu führte, Vertrauen zu wecken. Wir haben gesehen, dass er Nasenbluten hatte und uns freundlich gestimmt war. Verständigung war schwierig, er macht uns aber verständlich, dass das ein großes Problem ist nach Kalambaka zu kommen. Er hat uns mit Wasser versorgt und wir haben im Auto versucht paar Stunden zu schlafen.

Ungefähr um 8:00 Uhr oder 8:30 Uhr haben wir uns auf dem Weg gemacht, einen Ausweg aus dem Hochwassergebiet zu finden. Bei Google Maps konnte ich sehen, dass es Routen gab, von denen man aufgrund des Hochwassers abgeraten hat. So fühlten wir uns wieder sicher, den richtigen Weg zu finden.

Das Schicksal meinte es weiterhin nicht gut mit uns und wir standen wieder vor viel Wasser.. Wir hatten aber den Eindruck, dass es nicht tief war und wir fuhren langsam weiter. Nach dieser kurzen Strecke waren wir wieder auf trockenem Boden, fuhren um eine Kurve und sahen wieder Wasser, aber diesmal konnten wir nicht sehen, wie groß diese Wasserfläche ist. Wir entschieden uns rückwärts zu fahren, Ein Autofahrer überholte uns und schaute sich unser Schauspiel an. Er zog sich seine Gummistiefel an und kam zu uns. Die Verständigung war so mittel, aber Google wusste mit seinem Übersetzer zu helfen. Der gute Mann sagte, hier ist es definitiv der falsche Weg nach Kalambaka und wir sollten drehen. Anja traut sich aber nicht den Wagen zu wenden, da sie die Breite der Straße nicht einschätzen konnte und Angst hatte vom Weg abzurutschen. Da die Fensterscheibe auf der Fahrerseite noch unten war, hat der griechische Mann von außen in das Lenkrad gegriffen und so Anja dirigiert das Auto zu wenden. Ein weiterer Autofahrer kamen zu und gab uns den Tipp, dass wir über die Orte Muzaki und Tricca nach Kalambaka fahren sollen.

Dankbar für den Hinweis fuhren wir so, wie man es uns gesagt hat. Jedoch standen wir nach paar Kilometern wieder vor Wasser. Ich habe erkannt, dass wir auch in der Nacht hier gestanden haben und uns nicht trauten weiter zu fahren. Nun bei Tageslicht konnten wir sehen, dass dieser See aus Regenguss so klein war, dass man problemlos durch ihn fahren konnte.

Hotel Kaikis – zu Gast bei Freunden

Gegen 10:00 Uhr haben wir dann das Hotel Kaikis in Kalambaka finden können. Der Hotelier Zacharias Kaijas freute sich uns zu sehen. Er hatte sich seit dem vorherigen Abend Sorgen um uns gemacht. Wir wurden auf einen Kaffee eingeladen und konnten uns am Frühstücksbuffet bedienen, dass bereits zu Hälfte abgebaut war. Eine herzliche Begrüßung, die nach dieser Tortur gut getan hat. 

Nach einigen wenigen Stunden Schlaf freute ich mich auf die Dusche und ging in den Ort, um uns mit Wasser zu versorgen. Das erste Geschäft war eine Filiale von Lidl. Da ich aus gewerkschaftlichen Gründen in Deutschland immer einen großen Bogen um Lidl mache, kenne ich deren Sortiment nicht. Hier in Kalambaka bin ich rein und habe neben einigen Flaschen Wasser alkoholfreie Bier gekauft. Im Hotelzimmer hatten wir einen Kühlschrank und dort habe ich die Biere deponiert. So bin ich später am Abend in den Genuss gekommen die Hausmarke von Lidl, Perlenbacher, erstmals zu trinken. Obwohl ich vor einiger Zeit mal gesagt habe, in meinem Blog werde ich keinen Bier verreißen, muss ich hier mal davon abweichen. Das alkoholfreie Perlenbacher ist mit Abstand das schlechteste Bier, das ich je getrunken habe. Ich fühle mich in der Lage gute Geschmäcker zu beschreiben, aber bei dem hier fehlen mir die Worte. Bevor man ein Bier braut, um den Markt zu bedienen, sollte man bei einem solchen Ergebnis lieber darauf verzichten.

Mit Nadine & Alexander zu den Meteora-Klöstern

Der Grund für unseren Aufenthalt in Kalambaka ist ein geführter Ausflug gewesen, den wir im Vorfeld gebucht haben. Und es war gut, dass wir diese Bustour zu den Meteora-Klöstern gemacht haben. Wir haben Klöster aufgesucht, konnten diese betreten oder aus der Ferne betrachten und haben den Sonnenuntergang auf einem Felsen betrachten können. Dieser Felsen wird bei den einheimischen Jugendlichen gerne auch als „Fuck-Rock“ bezeichnet, da dort der eine oder andere junge Mensch beim Scheine der untergehenden Sonne seine Jungfräulichkeit verliert.

Wir hatten das Glück, dass wir eine sehr gute Reiseführerin hatten. Sie hat uns gut mit Informationen versorgt, diese richtig dosiert und konnte auch die eine oder andere Anekdote berichten.

Auf dem Ausflug haben wir Nadine und Alexandra kennen gelernt. Beide kommen aus Nürnberg und vier konnten unsere ersten Erfahrungen in Griechenland austauschen. Nach der Ausflug sind wir noch gemeinsam in ein Lokal essen gegangen und hatten einen sehr schönen Abend verbracht. Obwohl ich manchmal den Eindruck hatte, dass ich sie ins Koma gequatscht habe. Eine Geschichte von dem Ausflug hat uns aber auch nicht losgelassen. Es gab vor einigen Jahren einen Skandal. Eine Reiseführerin hat sich in einen der Mönche verguckt (oder umgekehrt) und das führte dazu, dass der Mann das Kloster verlassen hat und mit der Frau eine Familie gründete. Wir haben auf der Fahrt gehört, wenn sich ein Mann (oder auch Frau) entscheidet ins Kloster zu gehen und dort bleiben möchte, legt er sich einen neuen Namen an, der vom Klostervorsteher ausgewählt wird und verzichtet auf seinen weltlichen Namen. Nun haben wir uns die Frage gestellt, ob der Mönch, der das Kloster verlassen hat, seinen vorherigen Namen wieder annehmen musste oder sich einen neuen gesucht hat.

Das war ein guter Abend. Ich war begeistert, dass wir bei der Rechnung einfach durch zwei geteilt haben, ohne genau auszurechnen, wer was konsumiert hatte. Ich mag solche unkomplizierten Vorgänge. Wir verabschiedeten uns und Nadine und Alexander sagten, ich möge mich bei melden, wenn ich mal in Nürnberg bin. Ein kleines Problem gibt es nur, bis auf diesen Vornamen und Alexanders Arbeitgeber weiß ich nichts. Vielleicht lesen die beiden ja diesen Blog.

Eine Stippvisite in Syvota

Am Sonntag, 10. September 2023, fuhren wir zum Flughafen nach Ioannina und wollten dort unsere Autos tauschen. Der Hyundai war zwar schön, aber auch schön teuer. Da wir ihn nur bis zum diesem Tag gebucht hatten, haben wir uns dann für die weitere Reise ein günstigeres Auto genommen, was wir auch direkt gemerkt haben. Unser neuer Wagen war ein weißer Citroën C1. Wieder wurde deutlich, man bekommt tatsächlich das, wofür man auch bezahlt hat. Den Wagen zu tauschen war aber gar nicht so einfach, denn der Flughafen war nicht leicht zu finden. Abflug und Ankunft befindet sich quasi in einem Raum. Ich behaupte, jeder Busbahnhof in einer mittelgroßen deutschen Stadt ist größer. Mit dem neuen Wagen fuhren wir dann zu unserem nächsten Ort Syvota. Ein schöner Ort an der Westküste gelegen, genau gegenüber der Insel Korfu.

In Syvota hatten wir von Sonntag bis Mittwoch ein Apartment gebucht. Direkt am Yachthafen gelegen, man stolperte direkt auf die Promenade. Hier konnte man es aushalten und wenn man keine Lust hatte auf die versnobten Menschen, die es da auch gegeben hat, hat man es sich mit einem Bier auf dem Balkon gemütlich gemacht.

Vor Ort habe ich aus Anjas griechischen Freundeskreis Dora in ihrem Geschäft „Seavota“ kennengelernt. In ihrer Boutique bekommt frau alles, was sie weitesgehend am Meer benötigt. Mein eingeschränkter männlicher Blick sagt mir, dass das keine asiatische Billigware gewesen ist, sondern heimische, hochwertige Produkte. Dora selbst ist eine angenehme, sympathische, eloquente und attraktive Frau. Sie wusste uns mit vielen Infos zu versorgen

Abends saßen wir auf dem Balkon unseres Apartments und ich wollte für den kommenden Mittwoch, 13. September 2023, die Tickets für die Fähre Igoumenitsa – Korfu kaufen und ich traute meinen Augen nicht. Auf allen Internetseiten, die ich angesteuert habe, sah ich, dass an dem Tag nicht eine Fähre in Griechenland fahren wird. Für 24 Stunden wollte man an dem Tag die Arbeit ruhen lassen und streiken. Mein erster Gedanke war, dass es gut ist, dass ich mich vorzeitig um die Fahrkarten gekümmert habe. Mein zweiter Gedanke war, dass ich umbuchen durfte. Entweder können wir im Apartment eine Nacht länger bleiben und müssen dann noch sehen, wie wir das Auto für einen weiteren Tag gemietet bekommen oder wir reisen bereits am Dienstag nach Korfu und hoffen, wir könnten in dem Hotel, in dem wir die letzten zwei Nächte in Griechenland verbringen wollten, schon einen Tag vorher anreisen. Die Recherche hat ergeben, dass beide Optionen nicht gingen. Das Apartment habe ich nicht nach hinten hinaus verlängert bekommen und das Hotel in Korfu konnte eine frühere Nacht nicht anbieten. So musste Plan C ziehen, und ich war froh, dass ich das Hotel in Korfu aufgrund des Streits kostenfrei stornieren konnte. Denn das wäre zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr möglich gewesen. Es war gar nicht so einfach kurzfristig in Korfu eine Übernachtungsmöglichkeit für drei Nächte zu finden. Aber wir haben etwas gefunden. Direkt in der Altstadt von Korfu konnten wir ein Apartment buchen. Direkt nach der Buchung hat sich Vasia bei mir gemeldet. Sie hat das Apartment betreut und sich rührend um uns gekümmert. Bereits im Vorfeld hat sie uns per WhatsApp beziehungsweise iMessage Nachrichten zukommen lassen, wo wir in Korfu gut hingehen können und wo wir am besten einen Bogen drum machen sollen. Ein sehr angenehmer Kontakt zu. 

Zentral in der Altstadt von Korfu-Stadt

Am Anreisetag in Korfu hat uns Vasia an der Kathedrale in der Altstadt in Empfang genommen. Sie arbeitet in der Nähe in einem Bekleidungsgeschäft und hat uns direkt zum Apartment geführt. Auch hier wieder eine junge, attraktive, sehr sympathische Frau, die immer ein Ohr für uns hatte. Sie war eine große Hilfe und war stark daran beteiligt, dass wir einen schönen Abschluss in Griechenland hatten.

Die letzten Tage in Korfu waren sehr gemütlich. Wir haben die alte Festung besichtigt und haben den höchsten Punkt erklommen. Anschließend wollten wir nichts mehr unternehmen. Am Folgetag haben wir eine kleine Schiffstour mit einem Piratenboot unternommen. Hört sich kindisch an, war es aber nicht. So konnten wir uns Korfu-Stadt von einer anderen Seite ansehen.

Die Abende haben wir in der Strada-Beer-Bar ausklingen lassen. Ein schönes Lokal mit Blick auf einen Platz und der Kathedrale von Korfu. Begeistert war ich von der Bierauswahl. Auch gab es dort Corfu-Beer und diese Brauerei hat mit dem „Hoppy & Free“ ein alkoholfreies Bier. Das hat mir richtig gut geschmeckt. War es im Geruch nah an einer frischen Wiese, hat mich der Citrus-Geschmack überrascht. Auch hat mich überrascht, dass mit Hefe gearbeitet worden ist.

Corfu-Beer gehört der Familie Kourmadias. Die Brauerei wurde von ihnen gegründet und wird bis heute von der Familie betrieben. Sie sind stolz darauf, traditionelle Brautechniken zu bewahren und qualitativ hochwertige Biere anzubieten. Die Familie Kourmadias hat es geschafft, Corfu-Beer zu einer bekannten und geschätzten Biermarke auf der Insel Korfu zu machen.

Am 15. September 2023 ging es zurück nach Düsseldorf. Eigentlich eine normale Rückreise. Bis auf die Taxifahrt zum Flughafen. Der Taxifahrer hat uns seine wirtschaftliche Lage sehr eindrücklich erklärt. Auch mit Zahlen belegt. Und dankbar waren wir über das Resultat seines Referats, dass an allem Albanien Schuld ist. Ich wagte mich nicht zu widersprechen. Es wäre für mich ungesund geworden.

Auf ein letztes Bier

Noch etwas zum Thema Bier. Bis auf die genannten Biere habe ich auch das Alfa Xoris (Άλφα Χωρίς) getrunken. Nicht annähernd so positiv wie das Fix, aber mit einer guten Drinkability. Recht populär ist das Amstel-Beer, das ich aber nicht automatisch bestellt und mich dagegen entschieden. In einem Restaurant bekam ich Clausthaler, das aber nicht mit dem „inländischen“ Clausthaler zu vergleichen ist. Recht sprachlos war ich von den alkoholfreien Varianten von Heineken, Peroni und Stella Artois. Für letztes (0,33 l) habe ich 6,50 Euro gezahlt.