Altbier alkoholfrei

Ein Kölner, ein Düsseldorfer und ein Paderborner gehen zusammen in eine Kneipe. Der Wirt fragt, was sie trinken wollen.
Der Kölner: „Bring mir ein Kölsch.“
Der Düsseldorfer: „Ich möchte ein Alt.“
Der Paderborner: „Ich möchte eine Cola.“
Die anderen beiden: „Wieso trinkst du Cola?“
Der Paderborner: „Na, wenn Ihr kein Bier trinkt, trink ich auch keines“

Dieser abgedroschene Witz erzählt recht anschaulich den Bierstreit in Nordrhein-Westfalen. Kölsch in Köln, Alt in Düsseldorf, Pils in Westfalen und im Ruhrpott gerne mal ein Export.

Seit 14 Jahren arbeite ich in Düsseldorf und wenn ich mal mit den Arbeitskollegen in der Altstadt bin, dann gab es bis vor zwei Jahren auch gerne ein Alt. Frisch gezapft war es immer ein Genuss. Es war egal, ob Schlüssel, Schumacher, Füchsen oder Ueriges, ich fand alle gut und besonders das „1838“, das Jubiläumsbier von Schumacher, hat es mir angetan. Neben den genannten Düsseldorfer Brauereien gibt es noch weitere im Umland, z. B. die Bolten-Brauerei in Korschenbroich, der ältesten Altbierbrauerei der Welt, und in Issum die vielleicht bekannteste Altbierbrauerei Diebels. Frankenheimer muss auch erwähnt werden, aber das tut auch weh, da das Frankenheim Alt mittlerweile im sauerländischen Warstein gebraut wird.

Beim Altbier wird die Auswahl geringer, wenn man nach alkoholfreien Varianten sucht. Diebels hatte bereits seit 1987 ein alkoholfreies Alt. Da noch unter dem Namen Issumer Alkoholfrei,. Das war auch mein erstes alkoholfreies Bier. Es war vielleicht im Jahr 1988 oder 1989, da habe ich es bei Accos, ein wunderbares Lebensmittelgeschäft in Gelsenkirchen-Buer, eine Probeflasche geschenkt bekommen. Ich war 13 oder 14 Jahre alt, konnte mit dem vermeintlichen Biergeschmack nichts anfangen und habe das Bier mit Apfelsaft „verfeinert“.

Ok, Diebels verkauft mittlerweile das alkoholfreie Alt unter dem eigenen Namen und ich kann nicht sagen, ob es anders schmeckt. Ich traue mich auch nicht Apfelsaft reinzuschütten, um nach Parallelen zu suchen. Aber Diebels alkoholfrei ist eine gute Alternative zu den anderen „fernsehbekannten“ Bieren, um mal einen anderen Geschmack zu bekommen. Das Röstmalz ist sehr dominant, aber kümmert sich nicht um einen langen Abgang.

Und dann gibt es noch ein zweites alkoholfreies Alt und das kommt von der Füchschen-Brauerei aus Düsseldorf. Wie oben erwähnt arbeite ich seit 14 Jahren in Düsseldorf und wenn ich dort Werbung der Füchschen-Brauerei sehe, fällt sie direkt auf. Der Fuchs, das Maskottchen, wirkt modern & witzig und mit seinem bunten Erscheinungsbild ist er auf jeden Fall ein Hingucker. ich finde auch die Vielseitigkeit bemerkenswert. Neben dem alkoholhaltigen und dem alkoholfreien Alt bietet Füchschen ein Pils, ein Weißbier und saisonal ein Weihnachtsbier an.

Alkoholfrei hat Füchschen neben dem Alt zwei Bio-Limonaden (Rhabarber & Zitrone) auf der Produktliste. Das Alt ist eine Wucht. Das Röstmalz ist vollmundig, etwas herb im Abgang mit einer leichten Malzsüße. Was für ein tolles Bier!

Die Zitronenlimonade hat bei mir gewonnen. Endlich mal eine Zitronenlimonade, die auch ihrem Namen gerecht wird. Nicht zu süß, ordentlich sauer und sehr erfrischend. Identisch ist es mit der Rhabarberschorle.

Ich bin sehr begeistert. Von dem Altbier habe ich mir einen Kasten gekauft und das habe ich nicht bereut. Füchschen ist, ähnlich wie die anderen „Hausbrauereien“ in Düsseldorf, etwas teurer. Aber der Preisunterschied ist gerechtfertigt.

Zwei alkoholfreie Altbiere gibt es und es sind zwei Biere, die Spaß machen. Klar, es gibt Unterschiede, aber die sind nicht überraschend. Beide Biere überzeugen im Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn ich drei Wünsche frei hätte, würden sie so aussehen:

  1. Frankenheimer hatte mal ein alkoholfreies Altbier. Das wäre toll, wenn das wieder aufgelegt werden könnte.
  2. Von Füchschen könnte ich mir gut einen Malztrunk (umgangssprachlich Malzbier) vorstellen.
  3. Die Bolten-Brauerei braut das wunderbare Ur-Alt. Liebe Strategen aus Korschenbroich, denkt doch mal über eine alkoholfreie Variante nach!