Was man nicht alles auf sich nimmt, um ein Bier aus der Schweiz zu bekommen
Wenn ich ein Bier kaufen möchte, ist es nicht immer einfach es zu bekommen. Regelmäßig ärgere ich mich, wenn Biere irgendeine renommierte Auszeichnung gewonnen haben und ich sie nicht finden kann. Ärgerlich ist es, wenn es eine kleine Brauerei im Schwarzwald ist und sie mir sagen, sie möchten nicht ihr Bier überregional bekannt machen. Warum man dann sein Bier bei einem internationalen Contest anmeldet, verstehe ich nicht.
Spannend ist es mit ausländischen Bieren. So ist es unmöglich Bier aus Österreich oder der Schweiz zu bekommen. Wenn ich es richtig verstehe, dann sind es steuerliche Gründe, warum nicht nach Deutschland geliefert wird. Bei der Schweiz bin ich schon dankbar, da die Schweizer Post Paketporto verlangt, für das man in Deutschland Ratenzahlung einfordern kann. 51.- sFr ist eine Ansage für 15 kg.
Sonntag habe ich nach dem Tatort das umgesetzt, was mir schon seit wenigen Tagen durch den Kopf ging. Ich schaute mir die Verbindungen mit der Bahn von Wuppertal – Basel und zurück. Pro Strecke viereinhalb Stunden Fahrzeit und sieben Stunden Aufenthalt in Basel. Weshalb Basel? Dort ist die Brauerei von Kitchenbrew und dort gibt es die vier wunderbaren alkoholfreien Biere der Windstill-Reihe.
Ich hatte noch viele BahnBonus-Punkte und die wollte ich für die Fahrt einsetzen. Da Basel Badischer Bahnhof ein deutscher Bahnhof ist, brauchte ich auch nur eine nationale Fahrkarte. Den Hinweg bekam ich problemlos gebucht und die Rückfahrt habe ich nur noch bestätigen müssen. Dann wurde die Buchung abgebrochen. Die Fahrkarte bekam ich nicht, aber die 1.000 Punkte wurden mir abgebucht. Ich habe die Deutsche Bahn angeschrieben und habe auf den Missstand hingewiesen. Ich bat darum, dass mir die Punkte wieder gutgeschrieben werden. Ich übe mich in Geduld und warte auf eine Reaktion.
Und dann kam Montag, 29. August 2022
05:56 Uhr: Abfahrt Wuppertal-Sonnborn S 8
06:15 Uhr: Abfahrt Wuppertal Hbf ICE 101 — Ankunft Basel 10.38 Uhr
08:15 Uhr: ich frage Urs aus Basel, was man sich in Basel anschauen kann. Wir verabreden uns.
09:15 Uhr: der Zugbegleiter informiert, dass unser Zug nur bis Offenburg fährt, wegen einer Baustelle dort endet und man in Offenburg einen anderen Zug nehmen soll.
09:45 Uhr: Ausstieg Offenburg — Weiterfahrt um 10.00 Uhr mit IC 60401. Planmäßige Abfahrt 05.50 Uhr (kein Scherz, in Offenburg hieß es, er verspätet sich auf unbestimmte Zeit).
11:30 Uhr: Abfahrt von Offenburg nach Basel
12:40 Uhr: Ankunft Basel Badischer Bahnhof, kurz darauf sehe ich in der App, dass bei meiner Rückfahrt der Halt am Basel Bad. Bahnhof entfällt. Aber darum wollte ich mich später kümmern. Erst fuhr ich zu Urs und Susanne und wurde wunderbar aufgenommen.
Später ist Urs mit mir zu Kitchenbrew gegangen und habe dort kräftig meinen bis dahin leeren Rucksack gefüllt mit den Bieren der Windstill-Reihe. Am Nachmittag buchte ich mir eine Sitzplatzreservierung. Geplante Ankunft in Wuppertal-Sonnborn 22:29 Uhr
17:22 Uhr: verspätete Abfahrt ICE 376 von Basel Bad. Bahnhof. Im Zug eine Information an die Passagiere, die mit meinem ursprünglich gebuchten Zug fahren wollten. Dieser ICE wird ab Karlsruhe eingesetzt und wartet dort auf uns.
19:30 Uhr: mit 35 Minuten Verspätung in Karlsruhe angekommen, der ICE 102 hat nicht in Karlsruhe gewartet. Ich entschied mich kurzfristig bis nach Mannheim zu fahren und dort umzusteigen.
19:50 Uhr: Ankunft in Mannheim.
20:05 Uhr: den ICE nach Frankfurt habe nicht genommen, da der Anschlusszug eine Verspätung von einer Stunde angezeigt hatte.
20:41 Uhr: mit etwas Verspätung fuhr der ICE 512 ein, der mich nach Düsseldorf bringen sollte. Eine behördliche Anordnung ließ ihn zwanzig Minuten warten. Er musste auch deswegen die Fahrtrichtung ändern und einen Umweg fahren.
22:05 Uhr: ungeplanter Halt in Limburg Süd. Ein anderer Zug ist liegengeblieben und der ICE darf 200 gestrandete Passagiere aufnehmen.
23:30 Uhr: Ankunft in Düsseldorf mit 59 Minuten Verspätung.
23:37 Uhr: Abfahrt S 28
00:17 Uhr: Ankunft Wuppertal Zoologischer Garten, 15 Minuten Fußweg.
Neu war für mich das Windstill Irish Red von der Kitchenbrewery. Ich habe offenbar schon viel alkoholfreies Bier aus der Schweiz getrunken. Liegt nicht an meinen Aufenthalten bei den Eidgenossen, eher an der örtlichen Auswahl. Ich finde es aber fantastisch, dass Kitchenbrew es schafft vier sehr gute alkoholfreie Biere zu produzieren. Klasse. Wenn ich vor meinen Herzoperationen nach Irland geflogen bin, habe ich direkt am Flughafen nach Ankunft ein Pint Smithwick’s getrunken. Ich kann nicht mehr genau sagen, wie das Smithwick’s schmeckt, da es doch schon paar Donnerstage her ist es getrunken zu haben, aber ich fühle mich erinnert. Und das finde ich toll!
Mein Einkauf bei „Drinks of the World“ im Basler Hauptbahnhof hat mir einen der coolsten Biernamen gebracht: „Sorglos“ von der Brauerei Ueli Bier.