David Hertls Rache an seiner Schwiegermutter
Wenn es in der deutschen Bierszene einen Lautsprecher gibt, dann ist das David Hertl. Ich habe ihn in diesem Jahr bei zwei Veranstaltungen erlebt und er wird einer der Personen gewesen sein, der bei der Erfindung vom Mikrofon und Lautsprecher den Sinn dieser Erfindungen hinterfragt haben wird. Denn wo David ist, ist es laut. Und das ist nicht ausschließlich auf sein Sprachorgan bezogen. Wer ist sich erlauben kann seinen eigenen Rum in einem 5 l Party-Fass zu verkaufen, hat auch sicher nichts gegen die Bezeichnung Lautsprecher der Bierszene zu sein.
David hat mir schon vor einigen Monaten erzählt, dass er im Laufe diesen Jahres ein alkoholfreies Bier auf den Markt werfen wird. Ich war sehr neugierig. Ich war weniger neugierig auf das Bier, sondern wer aus seiner Familie für das Etikett herhalten darf. Seit knapp einer Woche ist seine „Schwiegermutters Rache“ auf dem Markt und das Geheimnis ist gelüftet. Warum die Schwiegermutti? Sie trinkt keinen Alkohol. Was sie schon sympathisch macht. Rache? Ein Bier, dass eine Hommage an die netten Schwiegermütter ist.
Bisher gibt es aus seiner Brauerei die Biere mit den Namen „Opas Liebling“, „Muttis Sonnenschein“, „Papas Weißheit“, „Omas Betthupferl“ und dem dazugehörigen Biersenf, „Schwiegervaters Stolz“, „Der Leisi“ (ein Rotbier), „Onkel Jim“ (New England IPA), „Maracuja Felix“, „Sauerkirsch Felix“, den „Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Opa“ und jetzt „Schwiegermutters Rache“.
Ich bin gespannt, was künftig noch kommen wird. Vielleicht ein Kölsch für den Postboten oder ein Altbier für den Nachbarn? Ich würde mich aber freuen, wenn künftig die Kinder ihre eigenen Getränke bekommen. Selbstverständlich kein Bier und natürlich alkoholfrei. Aber zur Geburt seines Sohnes Ben hat David das „Circle of Life Milkshake IPA“ gebraut.
Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich bei den ersten beiden Bieren die Idee mit den personifizierten Bieren noch witzig gefunden habe, ich sie von mal zu mal aber befremdlicher finde, aber David hat sich hiermit einen Markt aufgebaut und weiß sich und sein Bier in Szene zu setzen. Ziel erreicht.
Was ist aber nun die „Schwiegermutters Rache“? Es ist ein alkoholfreies Weißbier, dass ich sehr sättigend finde. Wenn im Februar die Fastenzeit beginnt, kann „Schwiegermutters Rache“ ein guter Begleiter bis zum Osterfest sein. Spannend finde ich, dass ich im Geschmack eine Vanillenote herausschmecke. Ich vermute, David hat mit der gestoppten Gärung gearbeitet und dadurch ist eine Restsüße vorhanden, die sich aber gut mit der eben genannten Vanille paart.
Wenn man sich die Biere vom David auf der Homepage anschaut, ist zu sehen, dass er gerne mit Obst arbeitet. Sollte er daher mal seine „Himbeerweiße“ in alkoholfrei versuchen, würde ich mich glatt anbieten, meinen Namen zu verwenden: Bierpredigers Himbeere.
Nun aber Schluss mit der billigen Anbiederung, ich bin gespannt, was alles aus der „kleinsten und geilsten Brauerei Frankens“ noch kommen wird.
Eins noch: David hat auch seinen eigenen Gin. Den kenne ich nicht, aber ich kenne den „Hop Tonic“, ein Tonic-Water, und der ist richtig, richtig gut. Ich habe mich geärgert, dass ich bei der Bestellung den „Hop Tonic“ vergessen habe. Alleine schon um die Versandkosten auszunutzen 😉