40 Jahre Clausthaler

Ich behaupte mal, Clausthaler ist eine der bekanntesten Brauereien in Deutschland, hat aber im Verhältnis wenig Liebhaber. Vor vierzig Jahren hat Clausthaler, ein Produkt der Binding-Brauerei, das erste alkoholfreie Bier in der Bundesrepublik Deutschland auf den Markt gebracht. Betonung liegt auf BRD, denn die DDR war sieben Jahre eher dran. Im Jahr 1972 wurde das AuBi, das Autofahrerbier, produziert.

Clausthaler hat in der westdeutschen Bierproduktion einen Meilenstein gesetzt. Das alkoholfreie Bier hätte es bestimmt irgendwann gegeben, aber wer weiß wann und in welcher Qualität. Ich glaube, ich habe 1991 mein erstes Bier getrunken und habe auch schnell, zur Beruhigung meiner Mutter, ein Clausthaler probiert. In meiner Erinnerung fand ich den Geschmack schon anders und man konnte wenig Biertrinker überzeugen ein Clausthaler zu probieren.

Neben dem Clausthaler Original gibt es die Sorten Extra Herb, Naturtrüb und Radler. Vorab: Das Radler ist mir persönlich zu süß. Aber die anderen drei Sorten sind trinkbar. Selbst das Clausthaler hat eine Chance verdient, denn so schlimm wie in meinen Erinnerungen ist es nicht. Es wird nicht mein Lieblingsbier, aber es ist trinkbar. Das „Clausthaler-Bashing“ fällt aus. Deutlich angenehmer finde ich die anderen beiden Sorten. Das Extra Herb ist eine Hopfenbombe. Der Name ist Programm, angenehm würzig. Da ich hopfenbetontes Bier schon immer geliebt habe, gefällt es mir und erinnert mich an Hövels Bitterbier Original. Hier interessiert mich, welche Hopfen genutzt worden sind.

Das Naturtrübe begeistert mich. Zum einen ist es süffig, hat im Hintergrund etwas fruchtiges. Vielleicht sogar Grapefruit. Clausthaler Naturtrüb kann ein Every-Day-Beer werden. Da haben mich die Strategen von Clausthaler überrascht.

Fazit: Clausthaler ist besser als sein Ruf. Ich glaube auch nicht, dass das die einzigen Produkte bleiben werden. Wenn es mehr werden sollten, freue ich mich darauf.