Mit dem Zug nach Århus und zum Anarkist

Dieses Jahr stand im Februar wieder meine jährliche Eisenbahntour an. Seit unglaublichen 18 Jahren fahre ich mit fünf anderen ähnlich oder minder bekloppten Männern mit dem Zug. Irgendein Ziel in Europa suchen wir uns aus und wir kümmern uns um eine Fahrmöglichkeit mit der Bahn.

Für dieses Jahr haben wir uns für Århus in Dänemark entschieden. Das war mein Vorschlag. Ich bin froh, dass es so wunderbare Reisesendungen im Westdeutschen Rundfunk gibt, die einen inspirieren. So ist es auch mit Århus gewesen .

Die Fahrten fangen schon mit der Planung an. Wenn man zwischendurch mit den anderen Jungs Wasserstandsmeldungen austauscht, findet man viele Gründe zum lachen.

In diesem Jahr passte einfach alles. Wir haben eine wunderbare Bahnverbindung gefunden und ein Hotel, das direkt am Bahnhof Ist und das man nicht stundenweise bezahlen muss. Das Zimmer war zweckmäßig und das Frühstück erstklassig.

Århus war 2017 die Kulturhauptstadt Europas. Und das im Jahr 2004 eröffnete ARoS-Museum war sicher ein zentraler Punkt bei der Planung. Ein futuristisch anmutendes Haus, das auf zehn Etagen Kunst beherbergt. Entweder als Dauerausstellung oder als temporäre. Sehr viel moderne Kunst, aber auch die umgangssprachlich alten Schinken von dänischen Künstlern. Eine Ausstellung war zu dem Zeitpunkt unseres Besuches die drei Exponate von Ron Mueck. Warum nur drei? Die Exponate sind so riesengroß, dass einfach nicht mehr reingepasst haben. Das Highlight für mich ist auf dem Museumsgebäude ein begehbarer Kreis in Regenbogenfarben. Man konnte so durch die verschiedenen Farben einen Ausblick auf das Umfeld von Århus werfen. Ich fand es völlig beeindruckend. Wenn es nicht so diesig gewesen wäre, würde ich bestimmt jetzt noch dort herumlaufen und staunen.

Neben dem ARoS-Museum gibt es auch in einer völlig anderen Dimension das Besatzungmuseum. Es stellt einen Tiefpunkt in der deutsch-dänischen Freundschaft dar, sehr eindrucksvoll und nicht einmal mit dem erhobenen Zeigefinger. Auf kleinen Raum wurde dank Multimedia ein Ausstellungserlebnis gezaubert.

An einem Tag sind wir nach Odense gefahren, um dort das dänische Eisenbahnmuseum zu besuchen. Museen können die Dänen . Mein persönlicher Eindruck ist eh, dass erst der Bereich für die Kinder erdacht und gebaut wird und drumherum die eigentliche Ausstellung . Ich finde es faszinierend, wie sehr in Dänemark auf die Bedürfnisse von Kindern eingegangen wird.

Nach dem Besuch des Museums sind wir in eine alte Lagerhalle gegangen. Dort wurde ein großer Park mit Food-Trucks angelegt. Ganz toll! Von gesund bis lecker war hier alles zu finden.

Und was war mit Bier? 

Nach dem Besuch dieser Foodtruckhalle spazierten wir zur Anarkistbrauerei und ließen uns dort nieder. 

Die Anarkist Brauerei wurde 2012 von Mikkel Borg Bjergsø gegründet, dem Mitbegründer der Mikkeller Brewery in Kopenhagen. Der Name „Anarkist“ spiegelt die rebellische und unkonventionelle Natur der Brauerei wider. Die Anarkist Brauerei ist bekannt für ihre kreativen Biere. Imperial Stouts und Barleywines gehören zu ihrer Produkten, aber auch alkoholfreie Biere. Neben einer umfangreichen Bierauswahl, hat die Küche eine kleine Karte. Wer eine schwere, fleischreiche typische Brauhausküche erwartet, der wird enttäuscht sein. Weniger ist mehr.

Und sonst?

In der Gastronomie war das Angebot an alkoholfreien Bieren recht mau. In einem Pub gab es nur das französische 1664 alkoholfrei, da habe ich lieber eine klassische Coca-Cola getrunken. Auch wurde Heineken 0,0 angeboten, da habe ich dann auch ein anderes alkoholfreies Getränk bestellt .

Anders war es jedoch in den Supermärkten. In der dänischen Version vom Coop wurde ich vom alkoholfreien Bierangebot fast erschlagen und es war klar, dass ich auf der Rückfahrt schwere Taschen haben werde.

Århus – eine faszinierende Stadt. Ein liebevoller historischer Altstadtkern mit neuen Stadtbezirken, die eine spannende Architektur hat. Dort muss ich wieder hin. Am liebsten im Hafen in einem Tiny-Haus übernachten.