Big Drop aus Ipswich / UK

Eine Brauerei ist mir in letzter Zeit an mein Herz gewachsen: Bog Drop aus England. Vor einem Jahr, kurz vor dem Ausbruch der Pandemie, war ich mit meiner Nichte Sarah in London. Der Hauptgrund dieser Tour war das Brewdog AF in London aufzusuchen. Was für eine tolle Erfahrung das war. Neben den eigenen Bieren gab es vom Hahn unter anderem Big Drop. Das Hazelnut Porter hat mich begeistert. Ich war in dieses Bier schockverliebt und es ging mir nicht mehr aus meinem Kopf.

Big Drop ist eine Brauerei, die ausschließlich alkoholfreies Bier braut. Zwei Schulfreunde, Robert und James, beklagten sich über die geringe Auswahl alkoholfreier Biersorten in Großbritannien und haben sich dem Problem selbst angenommen. Die beiden lassen nichts unversucht und brauen viele unterschiedliche Biersorten. Ich konnte noch nicht überblicken, ob Big Drop Standardbiere hat, die immer im Sortiment sind. In der Regel muss man bei den neuen Bieren schnell sein. Denn wenn es „ausverkauft“ heißt, kann es bedeuten, dass das Bier nicht mehr produziert wird. Einige Biere sind auch glutenfrei.

Im letzten Herbst habe ich in England Kaffee bestellt und habe mit der Lieferung gute Erfahrung gemacht. Der Kaffee ist übrigens die offizielle Röstung der Guinness-Brauerei und das ist ein geiler Scheiß. Eine schöne Ladung Malz, die sehr an ein Guinness Stout erinnern lässt.

Dank dieser Erfahrung bestellte ich direkt bei Big Drop. Es dauerte recht lange, bis ich mein Bier bekommen habe. Vorweg: Das lag nicht an der Brauerei. Mehr dazu in diesem Artikel.

Sortenvielfalt

Ich könnte mich als Trophäensammler ohne Trophäen bezeichnen. Wenn ich Freude an einer Brauerei habe, versuche ich alle Sorten zu probieren. Aber ich gehöre nicht zu denen, die sich dann leere Bierflaschen oder Dosen ins Regal stellen. Das schaffe ich bei Big Drop nicht. Mehrmals im Jahr werden neue Sorten vorgestellt.

Während meines „Liefertheaters“ mit DHL stellte die Brauerei ein Irish Stout vor. Wer mich kennt, kennt meine Liebe zum Stout. Dieses tiefschwarze Bier mit dieser festen Schaumkrone. Beim Anblick des Schaums denkt man, man möchte in diese cremige Krone beißen. Nur so kommt man an diese lakritzfarbene Malzbombe. Ich kam nicht umsonst zu dem Spitznamen McGuinness. Cliffhanger: Guinness hat im Herbst 2020 das erste alkoholfreie Stout produziert und ich hoffe, ich bekomme es im Laufe diesen Jahres.

Zurück zum Thema: Also, die Big Drop stellte ein Irish Stout her und meine Neugierde war groß. Ich wollte bestellen, aber traute mich nicht, da zeitweise bereits drei Lieferungen unterwegs gewesen sind. Als dann DHL bei sich aufgeräumt hatte, und ich die bestellte Ware bei mir hatte, gab es das Irish Stout nicht mehr.

Das Hazelnut Porter schmeckt leider nicht so intensiv, wie ich es in Erinnerung hatte. Dafür ist das Paradiso Citra IPA eine Hopfenbombe. Vom Anfang bis zum Ende begleitet mit dem Aroma einer Zitrusfrucht. Etwas bodenständiger kommt das Fieldhopper Golden Ale daher. Ein solides Ale, würzig mit Honigsüße im Abgang.

Zusammenarbeit mit anderen

Big Drop steckt voller Überraschungen und eine Überraschungen finde ich klasse. Vor einigen Wochen haben die Strategen aus Ipswich ihre zweite World Collab Serie auf den Markt geworfen. Vier Biere in Zusammenarbeit mit vier skandinavischen Brauereien:

  • Amundsen Brewery – Rush Rider Pastry Sour: die Brauerei aus Oslo trumpft mit einem Sauerbier mit Himbeergeschmack. Das muss man auch mögen, Sour ist nicht meins. Mir fehlt die Herbe des Hopfens im Geschmack.
  • Hop Notch – Fläderlatt Elderflower IPA: an eine wilde Mischung haben sich hier die Schweden gewagt. Die recht neue Hopfensorte „Mozart“ und Holunderblüten zu einem IPA zu vereinen ist eine sehr geniale Idee.
  • Fat Lizard – Rye’d Sagte Fredjuniper Rye IPA: Ein IPA mit dem Aroma von Wacholder? Die spinnen die Finnen, aber das passt gut und das harmoniert richtig toll.
  • Einstök – Arctic Beach Coconut Stout: Die Kokosnuss, eine typische isländische Frucht. Nicht ganz, aber die Isländer sind bekannt für ihre Experimentierfreudigkeit. Das ist so schräg, dass es wieder gut ist!

Bemerkenswert finde ich, dass die vier skandinavischen Brauereien selbst kein alkoholfreies Bier im Sortiment haben.

Fazit

Was für ein Gewinn für die alkoholfreie Bierszene. Die beiden Brauer müssen „positivbekloppt“ sein. Ich bin gespannt, was demnächst noch folgen wird. Und ich werde künftig bestimmt wieder in UK Bier bestellen. Auch wenn es dekadent erscheint.