Kurztripp nach Utrecht

Corona verändert die persönliche Planung. So habe ich mich kurzfristig entschlossen in meinem Urlaub nach Utrecht zu fahren. Der eigentliche Grund war, ich wollte dort das niederländische Eisenbahnmuseum besuchen. Jedoch war ich auch froh, das eine oder andere alkoholfreie Bier zu trinken.

Grundsätzlich muss ich feststellen, dass die Auswahl an alkoholfreien Bieren in den Niederlanden weitaus vielfältiger ist. Neben den bekannten niederländischen Biersorten wie Grolsch, Amstel oder Heineken bekommt man aus Deutschland Jever oder Franziskaner, aber auch die alkoholfreien Varianten vom IPA, Sauerbier und anderen Spezialitäten. Positiv aufgefallen ist mir die Kette Alberthain. Leider ist das Sortiment in den einzelnen Filialen recht unterschiedlich.

Ich war sehr überrascht, dass das Wetter für Mitte September so gut gewesen ist. Ich hatte am ersten Tag Sonnenschein ohne Ende und Temperaturen von knapp über 30 °C. An dem Tag habe ich einen ausgiebigen Spaziergang durch Utrecht gemacht und aufgrund des guten Wetters habe ich leider keinen freien Tisch in den Außengastronomien an den Grachten finden können. Aber an den Grachten gelegen ist der Laden „Beer & Barrels“ und im Kellergewölbe konnte ich mir einen Tisch aussuchen.

Direkt mit dem ersten Bier habe ich mich dem kompletten Lokal bekannt gemacht. Es muss den Eindruck gemacht haben, es ist mein erstes Bier in meinem Leben. Aufgrund der Empfehlung der Kellnerin habe ich mir ein IPA der Brauerei Jopen bestellt. Glas und Flasche wurden mir geliefert und ich schüttete das Bier ins Glas und habe eine Schaumparty an meinem Platz veranstaltet. Aus Glas und Flasche sprudeltue es wie, es hätte die Fontäne an einem modernen Brunnenbau sein können. Dennoch kann ich sagen, es war noch ausreichend Bier da, dass ich ein sehr leckeres Indian Pale Ale bekommen habe. Dezent herb, ausgewogene Citrusaromen. Danach gönnte ich mir Fruitmachine. Ein alkoholfreies Sauerbier der Utrechter Brauerei Vandestreek. Lecker.

Ich wanderte zu einem zentralen Platz weiter, der einen großen Biergarten beherbergte. Die erste Überraschung war, dass man dort platziert worden ist. Die zweite Überraschung war, dass man per Smartphone bestellt. Und Überraschung Nr. 3, dass man mit dem Smartphone bezahlt. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Mein Glück war, mir wurde am Rand des Biergartens ein Tisch zugewiesen und ich konnte ohne störende Menschen die Gebäude am Platz beim Sonnenuntergang genießen.

Dort trank ich unter anderem ein Affligem blond 0,0 und dazu einen doppelten Espresso. Mir wurde da wieder bewusst, wie gut Kaffee zum Bier passt und das Affligem ist ein toller Begleiter zum Espresso.

Des weiteren zog es mich zu Oliviers Belgian Beer Café. Eine offensichtlich ehemalige Kirche. Eine tolle Atmosphäre. Neben einem guten IPA von Vandestreek hatte ich ein alkoholfreies Bier eines Jupiler. Wenigstens hat Jupiler eine alkoholfreie Variante.

Utrecht hat mir richtig gut gefallen. Die Innenstadt mit den Grachten so schön, dass es fast kitschig wirkte. Der Hauptbahnhof und die Gebäude in direkter Nachbarschaft sind moderne Gebäude, jedoch ist mein persönlicher Eindruck, dass die Niederländer einen modernen Baustil haben, der dazu gut anzuschauen ist. Ich mag das. Das Eisenbahnmuseum selbst ist kein konventionelles Eisenbahnmuseum. Mich hat es eher an ein Freizeitpark erinnert, ich habe mich darauf eingelassen und bin auf meine Kosten gekommen. Dennoch hat mir die Sonderausstellung zu den europäischen Speisewagen gut gefallen.

Nachtrag: Selbstredend habe ich mir etwas Bier mitgenommen. Zu den beiden Dosen muss ich keinen weiteren Satz verlieren. Das IPA „Wanderlust“ von Van Moll sagt mit dem Namen viel aus. Man ist auf Wanderung, kehrt ein, trinkt eine Flasche Wanderlust und zieht gerne weiter. Es ist ein guter Durstlöscher und ist leicht aromatisch.

Das Herfstbier von Grolsch ist das, was ich mir seit längerer Zeit gewünscht habe. Ein dunkles Bier mit leichtem Röstmalzgeschmack. Ich habe an das Schwarzbier von Köstritzer denken müssen.

Das letzte Mibringsel aus Utrecht behandle ich wie einen Schatz. Im Februar habe ich Brewdog AF besucht und habe dort ein Citra-IPA von Big Drop getrunken. Ich denke, dass es das gewesen ist. Auf jeden Fall schmeckt es genial.